Die Feria de Abril 2013 – andalusische Kultur in Barcelona erleben – olé!

Eine südspanische Party mitten in Katalonien

Bei ‘April-Messe’ denken die meisten Leute an die andalusische Hauptstad Sevilla. Doch im Jahr 1971 starteten andalusische Migranten ihre eigene Version der Feria de Abril de Sevilla in Barcelona. Mittlerweile gehört die Feria zur zweitgrößten Frühjahrsmesse in Spanien. Es ist eine bunte und aufregende Woche, in der die andalusische Gemeinde sich ganz den ausufernden Traditionen von Zuhause hingibt. Südspanier, Katalanen und Touristen schmeißen sich gleichermaßen in ihre besten Flamenco-Outfits und treffen sich zum Singen, Tanzen und Sherry-Trinken. Und die typische Paella darf natürlich auch nicht fehlen.

Wer Lust auf eine nach Rosen duftende Party hat, auf der etliche Kastagnetten klappern und extravagante Señoritas mit gepunkteten Kleidern auftreten, der sollte einen Trip zur diesjährigen Feria de Abril in Barcelona planen.

Jahrmarkt und Flamenco

Gleichbedeutend mit der Feria de Abril sind die Casetas (‚kleine Häuser‘). Diese kleinen Festzelte werden im Fòrum in Diagonal Mar aufgebaut und gehören jeweils zu unterschiedlichen Organisationen – von politischen Parteien hin zu Kulturvereinen. Jedes Jahr werden ca. 70 Casetas aufgebaut, in denen jede Menge Leute essen, tanzen und sich von der südspanischen Lebensfreude anstecken lassen.

Ein großer Unterschied zwischen den Ferias in Barcelona und Sevilla besteht darin, dass die Casetas in Barcelona für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Jeder kann in die Festzelte hineingehen, traditionelles Essen probieren, einen Drink genießen und Flamenco-Shows erleben. In manchen Festzelten kann man sogar selbst das Tanzbein schwingen.

Die Feria de Abril wartet außerdem mit einem riesigen Jahrmarkt auf, dessen Highlight das große Riesenrad mit Blick aufs Mittelmeer ist. Hier werden Zuckerwatte und Popcorn verkauft, und es gibt die gängigen Karussells und Kirmesstände – von Schießständen hin zu Autoscooter.

Das Besondere an dieser Veranstaltung ist ihre einzigartige, familiäre Stimmung. Wie es in Spanien üblich ist, sind auf der Tanzfläche alle möglichen Generationen anzutreffen. Viele Tänzer sind auf traditionelle Art und Weise gekleidet und sorgen so für ein noch farbenprächtigeres und festlicheres Ambiente. Die Männer tragen Traje de corto (kurze Jacke, enge Hose und Stiefel), die Frauen Faralaes oder Trajes de flamenco im typischen Flamenco-Stil. Dieses bunte und unvergessliche Ambiente hat bisher noch niemanden unberührt hinterlassen. Also, hingehen und Kastagnetten bereithalten!